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Zwischen Berufsethik und Arbeitgeber-Weisung

Angestellte KV-Mitglieder befinden sich in einem spezifischen Spannungsfeld von Rechten und Pflichten. Die Selbstverwaltung hat dazu einen Informationsabend veranstaltet.

VON TILMAN DÖRKEN
Sprecher des Beratenden Fachausschusses angestellte Ärzte und Psychotherapeuten

WARUM WIR DIE VERANSTALTUNG ORGANISIERT HABEN

Hamburgs ambulante Versorgung erlebt einen Strukturwandel – und das hat auch Auswirkungen auf die Mitgliederstruktur der KV. Waren im Jahr 2008 noch unter fünf Prozent der KV-Mitglieder in einem Anstellungsverhältnis, ist der Anteil bis heute auf 34 Prozent gestiegen. In einigen Fachbereichen machen Angestellte bereits die weit überwiegende Mehrheit aus.

Seit 2017 gibt es in der KV Hamburg einen Beratenden Fachausschuss für angestellte Ärzte und Psychotherapeuten. Er wurde gemäß GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (§ 79c SGB V) eingerichtet und ergänzte seither die drei Beratenden Fachausschüsse für hausärztliche Versorgung, fachärztliche Versorgung und Psychotherapie. Die Aufgabe der Fachausschüsse ist es, den Vorstand in Fragen, die für die betreffende Versorgungsebene von grundlegender Bedeutung sind, zu beraten.

Schwerpunkt der Diskussionen in unserem Fachausschuss ist unter anderem die Sicherstellung der ambulanten Versorgung für unsere Stadt. Dabei geht es zum einen um die großen gesundheitspolitischen Zusammenhänge auf Bundes- und Landesebene, zum anderen ganz konkret um den Arbeitsalltag in den Betriebsstätten. Wichtig ist immer die Frage: Wie schützen wir – mit Rücksicht auf das Gebot der Wirtschaftlichkeit– die freie ärztliche Berufsausübung und die autonome fachliche Entscheidung?

Im Herbst haben wir eine Umfrage unter den angestellten KV-Mitgliedern zu ihrer Arbeit im Spannungsfeld von Arbeitgeber, KV und Patient durchgeführt. Auf die Frage, was Ärzte und Psychotherapeuten an der Anstellung schätzen, nennen die Umfrage-Teilnehmer an erster Stelle den geringen Umfang administrativer Aufgaben. Geschätzt werden auch die festen Arbeitszeiten und das stabile Einkommen. Mit großem Abstand wichtigster Belastungsfaktor für angestellte Ärzte und Psychotherapeuten ist der Personalmangel. Gegen die Selbstständigkeit in eigener Praxis sprechen der Umfrage zufolge vor allem die hohe Bürokratielast und drohende Regresse. Auf die Frage, ob sie planen, sich irgendwann in einer eigenen Praxis niederzulassen, antworten dennoch 35 Prozent der Umfrage-Teilnehmer mit „vielleicht“ und 24 Prozent mit „ja“.

Die Umfrage machte allerdings auch deutlich, dass sich ein Großteil der angestellten Ärzte und Psychotherapeuten mehr Information von der KV zu den Bedingungen ihrer Arbeit als Angestellte in der ambulanten Versorgung wünscht. Hier muss die KV künftig mehr Angebote machen.

Der Beratende Fachausschuss für angestellte Ärzte und Psychotherapeuten hat zusammen mit der Abteilung Politik und Öffentlichkeitsarbeit am 13. November 2024 eine Info-Veranstaltung organisiert, zu der wir als Referentinnen Gabriele Thomsen (Ärztekammer Hamburg), Katharina von der Heyde (Marburger Bund Hamburg) und Prof. Dr. Alexandra Jorzig (Fachanwältin für Medizinrecht) eingeladen haben.
Auf Grundlage dieser Veranstaltung haben wir im Folgenden einige wichtige Fragen und Antworten diesen drei Rechtsbereichen zusammengestellt:

Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie Vorschläge für weitere Veranstaltungen haben. Wir freuen uns auf Ihre Beteiligung!

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