LISTE 8 (Ärzte)
Wer steht zur Wahl?
Kooperative Liste Marburger Bund
Listenführer: Dr. med. Olaf Degen
Weitere Kandidatinnen und Kandidaten: Tilman Dörken; Dr. med. Catharina Bullmann; Dr. med. Peter Buggisch; Dr. med. Hanna Matthews; Dr. med. Sven Aries; Dr. med. Anja-Dorothee Hüfner; Dr. med. Stefan Schmiedel; Dr. med. Ulrike Schnoor; Dr. med. Ute Hidding; Dr. med. Carsten Buhmann
WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN GESUNDHEITSPOLITISCHEN FORDERUNGEN?
Ambulant angestellte Ärzt:innen sind ein fester Bestandteil der medizinischen Versorgung in Hamburg, und auch sie üben einen freien Beruf aus. Deshalb machen wir uns dafür stark, dass Entscheidungen auf medizinischen Überlegungen basieren und frei von kommerziellen Interessen bleiben, besonders vor dem Hintergrund, dass Einrichtungen in Trägerschaft von Konzernen zunehmen. Es ist wichtig, durch Wertschätzung und Stärkung der Kolleg:innen in diesen Strukturen sicherzustellen, dass sie wie bisher auch hervorragende Medizin machen können. Es dürfen keine Gelder abgezweigt werden, um Renditeerwartungen von Investoren zu bedienen. Wir setzen uns für eine Qualitätsverbesserung in der ambulanten Versorgung ein. Die Möglichkeiten kooperativer Medizin müssen besser genutzt und interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert werden. Dazu gehört auch eine sektorenübergreifende, qualifizierte Weiterbildung. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist uns dabei ein besonderes Anliegen.
WELCHE MASSNAHMEN SIND NÖTIG, UM AUCH ZUKÜNFTIG DIE FLÄCHENDECKENDE WOHNORTNAHE VERSORGUNG IN HAMBURG SICHERZUSTELLEN?
Die wohnortnahe Versorgung muss in allen Stadtteilen sichergestellt werden! Das gilt allgemein für haus- und kinderärztliche Versorgung, im Speziellen aber auch für Menschen in schwierigen sozialen Verhältnissen, bei psychischen Erkrankungen und bei geistiger oder körperlicher Behinderung. Scheinbar ist in einigen Regionen der Stadt ein Bedarf vorhanden, den es abzudecken gilt. Gerade größere Strukturen wie MVZ können hier unterstützen, Honoraranreize in Bereichen mit wenigen Privatpatienten können helfen.
WIE KÖNNTE EINE SINNVOLLE DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN AUSSEHEN?
Eine konsequente Umsetzung wurde in Deutschland trotz Milliardeninvestitionen verschlafen, sie scheiterte bisher an Interessenskonflikten der beteiligten Akteursgruppen in der Selbstverwaltung, Bürokratie und an Sicherheitsbedenken. Andere europäische Länder haben uns weit abgehängt. Wir fordern, dieses Thema endlich ernst zu nehmen und unter Mitwirkung der Ärztinnen und Ärzte zu gestalten.
WELCHE HONORARPOLITISCHEN FORDERUNGEN HABEN SIE AN DIE KV HAMBURG?
Wir brauchen mehr Transparenz bei der Honorarverteilung. Die Verteilung muss anhand objektiver Kriterien und für alle Beteiligten nachvollziehbar erfolgen.
WELCHE MASSNAHMEN SIND NÖTIG, UM DIE SELBSTVERWALTUNG ZU STÄRKEN?
Eine bessere Repräsentanz der Mitglieder! Über 2.000 angestellte Ärzt:innen sind in Hamburg in der ambulanten Medizin tätig. In der Vertreterversammlung sind sie bisher jedoch kaum vertreten, ebenso wenig wie Frauen und junge Eltern. Dabei haben wir alle das gleiche Ziel: die bestmögliche medizinische Versorgung in Hamburg und dabei eine faire Vergütung für uns Ärzt:innen.
WIE LAUTET DAS WAHLZIEL IHRER LISTE?
Mehr Gehör für die angestellt tätigen Ärzt:innen! Ihre Interessen sollen in der KV angemessen repräsentiert werden. Deshalb treten wir mit 11 Kandidat:innen an. Dabei geht es uns ganz klar um Kooperation auf Augenhöhe und nicht ein Gegeneinander zwischen niedergelassenen und angestellten Kolleg:innen – kooperativ, zeitgemäß und unabhängig.