LISTE 7 (Ärzte)
Wer steht zur Wahl?
Pädiater:innen Liste
Listenführerin: Dr. med. Claudia Haupt
Weitere Kandidatinnen und Kandidaten: Florian Flüß; Dr. med. Annette Lingenauber; Joel Iffland
WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN GESUNDHEITSPOLITISCHEN FORDERUNGEN?
Wir fordern, dass die Interessen von Kindern und Jugendlichen bei politischen Entscheidungen prioritär berücksichtigt werden. Dies gilt für alle Bereiche – auch für die Gesundheit. Für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung unserer Kinder und Jugendlichen brauchen wir ausreichend finanzierte Kinderkliniken und die bedarfsgerechte ambulante pädiatrische Versorgung in unseren Praxen.
WELCHE MASSNAHMEN SIND NÖTIG, UM AUCH ZUKÜNFTIG DIE FLÄCHENDECKENDE WOHNORTNAHE VERSORGUNG IN HAMBURG SICHERZUSTELLEN?
Die Bedarfsplanungszahlen bilden nicht mehr die Versorgungsrealität in den pädiatrischen Praxen ab. Für Eltern in Hamburg ist es schwierig geworden, mit ihrem Kind in einer Kinderarztpraxis neu aufgenommen zu werden. Wir fordern eine Anpassung der Kapazitäten an den realen Bedarf. Im Falle der nicht gelingenden (Nach-)Besetzung eines Praxissitzes könnte die vorübergehende Sicherstellung der pädiatrischen Versorgung durch KV-Eigeneinrichtungen sinnvoll sein. Ziel wäre dann die Unterstützung der zunächst angestellten Kolleginnen und Kollegen bis zu deren Übernahme des Kassensitzes.
WIE KÖNNTE EINE SINNVOLLE DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN AUSSEHEN?
Die Digitalisierung des Gesundheitssystems ist nicht aufzuhalten. Wir sind jedoch der Meinung, dass nur vollständig ausgereifte, ausreichend überprüfte und vollständig sichere Anwendungen implementiert werden dürfen. Absolut inakzeptabel sind drohende Strafen für von uns nicht zu verantwortende Probleme. Die Verantwortung für durch die TI verursachte Datenschutzpannen darf nicht auf die Ärzteschaft abgewälzt werden. Dies und die vollständige Erstattung aller Kosten ist unsere Forderung an die Politik.
WELCHE HONORARPOLITISCHEN FORDERUNGEN HABEN SIE AN DIE KV HAMBURG?
Pädiaterinnen und Pädiater müssen bei der anstehenden Entbudgetierung des hausärztlichen Bereichs mit berücksichtigt werden, da wir in allen anderen Belangen der hausärztlichen Versorgung zugeordnet sind. Und wir wünschen uns die Unterstützung der KV bei der Förderung der pädiatrischen Weiterbildungsstellen in den Praxen analog der Allgemeinmedizin, da die neue Weiterbildungsordnung Ausbildungsanteile im ambulanten Bereich der allgemeinen Pädiatrie vorschreibt.
WELCHE MASSNAHMEN SIND NÖTIG, UM DIE SELBSTVERWALTUNG ZU STÄRKEN?
Transparenz und das Einbeziehen der ärztlichen Sichtweisen und Belange sind sehr wichtige Voraussetzungen für die Vertrauensbildung zwischen den Mitgliedern und der KV. Je enger der Austausch ist, desto mehr fühlen die Kolleginnen und Kollegen sich durch ihre KV vertreten.
WIE LAUTET DAS WAHLZIEL IHRER LISTE?
Wir stehen vor allem für die Wahrung der pädiatrischen berufspolitischen Interessen, den Erhalt und gegebenfalls Ausbau der hausärztlich-kinderärztlichen Praxen, die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familie, eine stetige Verbesserung der Vernetzung von Praxis und Klinik, die Förderung der praxisorientierten Aus- und Weiterbildung im Verbund mit den Kinderkliniken und die Erhöhung des Frauenanteils in den Gremien von Selbstverwaltung und Verbänden.