6/2022 6/2022

LISTE 5 (Ärzte)

Wer steht zur Wahl?

Hamburger Allianz

Listenführer: Dr. med. Michael Reusch

Weitere Kandidatinnen und Kandidaten: Christine Neumann-Grutzeck; Dr. med. Henrik Suttmann; Prof. Dr. med. Katharina Tiemann; Dr. med. Philip Kreßin; Dr. med. Heinz-Hubert Breuer; Dr. med. Thiemo Kurzweg; Dr. med. Florian Giensch; Dr. med. Björn Laudahn; Dr. med. Clemens Flamm; Dr. med. Andreas Bollkämper; Dr. med. Michael Alexander Rösch; Dr. med. Sebastian Spuck; Dr. med. Simone Müller; Dr. med. Jan Ter-Nedden; Susanne Roth; Dr. med. Sven-Holger Kühn; Dr. med. Maximilian Lange; Irina Götz; Dr. med. Imke Mebes; Dr. med. Michaela Rothe; Dr. med. Sabine Sönksen; Dr. med. Maryam Khonsari; Ursula Reusch; Dr. med. Behrus Subin; Michael Hartmann-Sell; Dr. med. Johannes Göckschu; Dr. med. Valeska von Krosigk; Dr. med. Bernward Heidland; Jörg-Michael Wennin; Dr. med. Elke Faust; Dr. med. Thomas Begall; Dr. med. Ariane Kahle; Dr. med. Erik Engel; Prof. Dr. med. Jörn Sandstede; Dr. med. Jörg Sablotny; Dr. med. Antony Kanappilly; Dr. med. Arne Ströh; Dr. med. Birte Jungfer; Dr. med. Dirk Heinrich; Dr. med. Andreas Motamedi; Dr. med. Andrea Heinenberg

WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN GESUNDHEITSPOLITISCHEN FORDERUNGEN?

Wir stehen für eine moderne, vielgestaltige, ambulante fachärztliche Versorgung in guter, kollegialer Kooperation mit Hausärzten, Psychotherapeuten und Krankenhäusern. Gerade für unsere jungen Ärzt*innen brauchen wir ein flexibles, familienfreundliches, von unnötiger Bürokratie entrümpeltes Arbeitsumfeld, um sie für eine ambulante Tätigkeit und ggfs. die Übernahme von Praxen zu gewinnen.

WELCHE MASSNAHMEN SIND NÖTIG, UM AUCH ZUKÜNFTIG DIE FLÄCHENDECKENDE WOHNORTNAHE VERSORGUNG IN HAMBURG SICHERZUSTELLEN?

Medizinische Unterversorgung in einzelnen Hamburger Stadtteilen ist zumeist Teilaspekt einer weitergehenden sozioökonomischen Unterprivilegierung. Variable Instrumente, wie z.B. die Förderung von Gesundheitskiosken (z.B. in Billstedt/Horn) und auch KV-Eigeneinrichtungen können Versorgungslücken schließen helfen, bis sich im Verlauf niederlassungswillige Ärzt*innen für diese Standorte gewinnen lassen. Grundsätzlich ist aber die Politik gefordert, regionale soziale Probleme ursächlich auszugleichen.

WIE KÖNNTE EINE SINNVOLLE DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN AUSSEHEN?

Schluss mit dilettantischer „Digitalisierung“ in Arztpraxen, die derzeit aus unausgereifter, ausgelagerter banaler Verwaltungstätigkeit für die Krankenkassen besteht. Stattdessen muss ernst gemeinte Digitalisierung Ärzte effizient entlasten und für Patienten einen spürbaren Mehrwert generieren, ohne dabei den ohnehin übervollen Praxisalltag zusätzlich zu belasten. Videosprechstunden, digitale medizinische Leistungen, telemedizinisches Monitoring mit automatischer Übermittlung von Patientendaten, verbesserte Arzt-/Krankenhauskommunikation und vieles mehr können Zeit sparen und Ressourcen schonen.

WELCHE HONORARPOLITISCHEN FORDERUNGEN HABEN SIE AN DIE KV HAMBURG?

Wir wollen eine vollständige Entbudgetierung für Haus- und Fachärzt*innen, wo sinnvoll als Einzelleistungen. Steigender Versorgungsbedarf durch Morbiditätszunahme, Alterung der Gesellschaft und medizinische Innovationen lässt sich unter einem Budget nicht mit sachgerechter, zugewandter medizinischer Versorgung vereinbaren. Budgets schwächen die ambulante Versorgung und schrecken den dringend benötigten ärztlichen Nachwuchs von einer ambulanten Tätigkeit ab.

WELCHE MASSNAHMEN SIND NÖTIG, UM DIE SELBSTVERWALTUNG ZU STÄRKEN?

Wir brauchen dringend eine bessere berufspolitische Beteiligung der weiblichen Mitglieder der KV, die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine stärkere politische Einbindung der Berufsverbände, Mentorenpro-gramme für jüngere Ärztinnen und eine Revitalisierung modernisierter KV-Kreise. Selbstverwaltung lebt durch die frühzeitige, kontinuierliche intensive Einbindung von Ärztinnen und Psychotherapeut*innen in die Weiterentwicklung und Entscheidungsprozesse der KV.

WIE LAUTET DAS WAHLZIEL IHRER LISTE?

Starke fachärztliche Interessensvertretung, Schluss mit der Budgetierung, leistungsgerechte Honorierung, Entbürokratisierung, sinnvolle Digitalisierung und eine starke Selbstverwaltung.