LISTE 3 (Ärzte)
Wer steht zur Wahl?
Hartmannbund - für alle!
Listenführer: Dr. med. Maximilian Gebhard
Weitere Kandidatinnen und Kandidaten: Dr. med. Stephanie Patek; Dr. med. Clemens Rust; Dr. med. Abolghassem Pour Emam Ali Siavan Mahaleh
WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN GESUNDHEITSPOLITISCHEN FORDERUNGEN?
Wir fordern die Umsetzung des MVZ-Moratoriums. Kassensitze dürfen nicht auf ewig in MVZ verschwinden. MVZ-GmbHs waren und sind eine gute Ergänzung zu Einzelpraxen und Praxisgemeinschaft. Dabei ist einerseits mehr Transparenz, z. B. hinsichtlich der Besitzverhältnisse, geboten und anderseits der Einfluss der in der KV verfassten Ärzteschaft auf Zulassungen zu wahren. Qualität und Qualifikation sind überwiegend personengebunden. Die von Ärzteseite im Konsens mit PKV und Beihilfe erstellte GOÄ-Novelle ist zügig in Kraft zu setzen. Wir fordern in dieser Sache die berufspolitische Unterstützung und Solidarität durch das Schwergewicht KV ein. Kurzfristige Kostensteigerungen in Praxen müssen refinanziert werden, insbesondere Personalkosten. Auch für MFA sowie MTA mit Patientenkontakt muss es einen steuerfreien Corona-Bonus geben.
WELCHE MASSNAHMEN SIND NÖTIG, UM AUCH ZUKÜNFTIG DIE FLÄCHENDECKENDE WOHNORTNAHE VERSORGUNG IN HAMBURG SICHERZUSTELLEN?
Wichtig ist, Vertrauen in die Niederlassung aufzubauen. Neben Honorarsicherheit und Verlässlichkeit müssen Interessierte stärker begleitet werden, nicht nur vor, sondern auch noch nach der Niederlassung. Eine noch nicht abgeschlossene Familienplanung darf kein Hinderungsgrund für junge Fachärztinnen sein. KV-Eigeneinrichtungen können nur Ultima ratio und Übergangslösung mit späterer Übernahme durch temporär Angestellte sein. Dabei braucht es absolute Transparenz.
WIE KÖNNTE EINE SINNVOLLE DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN AUSSEHEN?
Digitalisierung braucht erkennbaren Nutzen für Patienten und Ärzte. Von einer unbequemen Lernphase abgesehen müssen bürokratischer und finanzieller Mehraufwand im Vergleich zu bestehenden „analogen“ Verfahren vermieden werden. Für Forderungen des Gesetzgebers, die über die Notwendigkeit der Krankenversorgung hinausgehen, verlangen wir Ersatz der Mehrkosten. Die Entwicklung der Digitalisierung soll sich an vorhandenen Strukturen und der Realität ärztlicher Arbeit orientieren. Digitale TI-Anwendungen müssen vor „Ausrollen“ in der Fläche praktikabel und sicher laufen. Sanktionen bei unverschuldetem Fehlen technischer Voraussetzungen lehnen wir ab.
WELCHE HONORARPOLITISCHEN FORDERUNGEN HABEN SIE AN DIE KV HAMBURG?
Langfristig ist eine Reform hin zu einer leistungsgerechten Vergütung mit festen Eurobeträgen anzustreben. Wichtig sind verlässliche Vergütungsstrukturen und die konsequente Ausnutzung rechtlicher Verhandlungsspielräume. Honorarerhöhungen zur Deckung der Kostensteigerung und des Inflationsausgleiches sind auch in Krisenzeiten nicht übertrieben, sondern angemessen.
WELCHE MASSNAHMEN SIND NÖTIG, UM DIE SELBSTVERWALTUNG ZU STÄRKEN?
Selbstverwaltung ist für die Mitglieder da. Um mehr Engagement zu erzeugen, bedarf es Transparenz und einer Einbindung der Basis. Insbesondere braucht es mehr Frauen und mehr junge Menschen für einen neuen Blick in der Selbstverwaltung.
WIE LAUTET DAS WAHLZIEL IHRER LISTE?
Liste 3 „Hartmannbund – für alle“, steht für
gemeinsame Interessen von Haus- und Fachärzten,
stufenweise Digitalisierung, die unterstützt und nicht behindert,
Sicherstellung der Freiberuflichkeit – selbständig oder angestellt,
das Primat ärztlich geführter Praxen und MVZ,
angemessene Erhöhung der Vergütung unter Berücksichtigung der Inflation.