LISTE 1 (Psychotherapeuten)
Wer steht zur Wahl?
Allianz psychotherapeutischer Berufs- und Fachverbände
Listenführer: Dr. phil. Johannes Frey
Dipl.-Psych. Hanna Guskowski; Marie Schwartz; Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Christiane Jüngling; Dipl.-Psych. Maike Struve; Dipl.-Psych. Bettina Jehn; Dipl.-Psych. Heike Peper; Dipl.-Psych. Kerstin Sude; Dipl.-Psych. Hannes von Mauschwitz; Dr. rer. hum. biol. Eva Kleinemeier-Thundiyil; Prof. Dr. sc. mus. Till Florschütz; Dipl.-Psych. Dr. phil. habil. Sebastian Bodenburg; Dipl.-Psych. Nicole Lentz; Dr. phil. Dipl.-Psych. Thomas Bonnekamp; Dr. phil. Karin Wallenczus; Dr. rer. nat. Michael Reininger
WAS SIND IHRE WICHTIGSTEN GESUNDHEITSPOLITISCHEN FORDERUNGEN?
Zentrale Forderung ist der Erhalt der festen Stundenkontingente – denn nur mit vorab bewilligtem festem Stundenkontingent entsteht ein geschützter, sicherer therapeutischer Raum, in dem therapeutische Arbeit und Heilung überhaupt möglich sind. Dies wird durch das aktuell geplante Qualitätssicherungsverfahren (QS) ausgehebelt, das zeitgleich mit der Abschaffung des Antrags- und Genehmigungsverfahren zum 31. Dezember 2022 in Kraft treten soll. Unsere dringendste Forderung ist daher, dies zu verhindern und die festen Stundenkontingente zu sichern. Unsere Forderung an gesetzlich vorgeschriebene QS-Maßnahmen ist, dass diese bereits bestehende Qualität nicht unterlaufen, dass sie bürokratiearm sind, nicht störend in den therapeutischen Prozess eingreifen, vor der Einführung wissenschaftlich überprüft werden und dabei einen realen Nutzen für die Qualitätssicherung des therapeutischen Prozesses nachweisen. Zusätzlicher Aufwand muss vergütet werden.
WELCHE MASSNAHMEN SIND NÖTIG, UM AUCH ZUKÜNFTIG DIE FLÄCHENDECKENDE WOHNORTNAHE VERSORGUNG IN HAMBURG SICHERZUSTELLEN?
Die Bedarfsplanung auf Bundesebene muss dringend dem tatsächlichen Bedarf an psychotherapeutischer Versorgung angepasst werden – und das ist nicht erst seit der Corona-Pandemie bekannt. Insbesondere gilt es hier, auch die Kinder und Jugendlichen sowie vulnerable Gruppen mit in den Blick zu nehmen.
WIE KÖNNTE EINE SINNVOLLE DIGITALISIERUNGSSTRATEGIE FÜR DAS GESUNDHEITSWESEN AUSSEHEN?
Digitalisierung muss technisch ausgereift, vorab getestet, einen Nutzen für die Versorgung und ausreichend evaluiert sein. Wir Psychotherapeut*innen profitieren von der bisherigen Telematik-Infrastruktur in keiner Weise. Wir leiden jedoch unter dem zeitlichen und finanziellen Aufwand und der bislang nicht ausgereiften Technik. Außerdem dürfen enorm teure „Gesundheits-APPs“ nicht aufgrund von Herstellerangaben ohne weitere Prüfung zugelassen werden und durch Krankenkassen verordnet werden, sondern durch die Psychotherapeut*innen.
WELCHE HONORARPOLITISCHEN FORDERUNGEN HABEN SIE AN DIE KV HAMBURG?
Wir fordern, dass der Vorstand der KVH sich auf KBV-Ebene grundsätzlich für eine angemessene Vergütung aller psychotherapeutischen Leistungen einsetzt. Bisher werden wir nur knapp an der gesetzlichen Untergrenze vergütet. Das ist für uns nicht akzeptabel, vor allem nicht, weil sich durch die Vergütungssystematiken der letzten Jahre die Honorarschere zwischen Ärzt*innen und Psychotherapeut*innen immer weiter geöffnet hat. Außerdem fordern wir, dass die KV sich für die extrabudgetäre Vergütung aller unserer Leistungen einsetzt, damit wir keine Abschläge bei Leistungen der Grundversorgung hinnehmen müssen.
WELCHE MASSNAHMEN SIND NÖTIG, UM DIE SELBSTVERWALTUNG ZU STÄRKEN?
Partnerschaftliche Kommunikation und mehr kooperative Einbeziehung der KV-Gremien in die Entwicklung politischer Zielsetzungen sowie Strategien durch den KV-Vorstand sind aus unserer Sicht für die Zukunft der psychotherapeutischen Versorgung dringend notwendig. Die Gründung der Frauenkommission zur Stärkung von Frauen in allen Gremien ist aus unserer Sicht ein wichtiger, nachhaltiger Schritt zur Stärkung der Selbstverwaltung.
WIE LAUTET DAS WAHLZIEL IHRER LISTE?
3 von 4 Sitzen!