Luft zum Atmen
Editorial
In wenigen Wochen ist es tatsächlich so weit: Die Hausärztinnen und Hausärzte werden endlich vollständig für ihre Arbeit bezahlt. Ein Wendepunkt, auf den die Ärzteschaft lange warten musste. Die Bedeutsamkeit der Entbudgetierung kann meines Erachtens gar nicht genug gewürdigt werden, verschafft sie den hausärztlichen Praxen in Hamburg doch wieder Luft zum Atmen. Und bekanntermaßen trägt ein gutes Klima zur Gesundung bei.
Schauen wir nur wenige Monate zurück: Die Ampel war gerade Geschichte und das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz noch nicht beschlossen, hatten viele von Ihnen nicht mehr daran geglaubt, die Entbudgetierung noch zu erleben. Die Zweifel waren groß. Zeitweise kämpften Sie, liebe Hausärztinnen und Hausärzte, mit Auszahlungsquoten von lediglich 68 Prozent!
Fast 40 Prozent aller in Hamburg tätigen Hausärzt:innen sind über 60 Jahre alt oder älter – einige von Ihnen dachten angesichts der dramatischen Lage ans frühzeitige Ausscheiden.
Ich bin froh, dass Sie nicht aufgegeben haben. Und dass wir einen Teil aus den Mitteln des Strukturfonds auffangen konnten.
Auch wenn aktuell noch die Versorgungs- und die Vorhaltepauschalen verhandelt werden: Der 1. Oktober 2025 markiert ein besonderes Ereignis und setzt ein kraftvolles Signal für die Zukunft der ambulanten Versorgung. Ich hoffe, die Bundespolitik erkennt, dass auch die fachärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen vollständig bezahlt werden müssen.
Es liegen herausfordernde Zeiten vor uns, denen wir nur gemeinsam als starkes System begegnen können.
John Afful,
Vorsitzender der KV Hamburg
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