STECKBRIEF

Haben sich die Wünsche und Erwartungen erfüllt, die mit Ihrer Berufswahl verbunden waren? Im Großen und Ganzen ja. Ich hätte gerne mehr Zeit, aber ich fühle mich wirklich privilegiert, diesen Job ausüben zu können.

Was ist der Grund für Ihr Engagement in der Selbstverwaltung? Zwei Gründe: Von nix kommt nix – wenn etwas besser werden soll, muss man es besser machen. Und ich profitiere sehr vom Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen außerhalb des alltäglichen Umfeldes. Es tut gut, auch das große Ganze in den Blick zu nehmen.

Welche berufspolitischen Ziele würden Sie gern voranbringen? Auch die Orthopäden dazu zu bringen, mir Befundberichte zu schicken. O.K., das war mit Augenzwinkern, aber im Ernst: Ich glaube sehr an das Primärarzt-System. Unser deutsches System ist so fragmentiert und bürokratieüberfrachtet, die hausärztliche Tätigkeit honorarmäßig nicht gut abgebildet. Da sehe ich fast in jeder Hinsicht Luft nach oben.

Wo liegen die Probleme und Herausforderungen Ihrer alltäglichen Arbeit in der Praxis? Beim Terminmanagement muss ständig nachgeschärft werden. Sonst ist es kaum möglich, bei steigenden Patientenzahlen den diversen Ansprüchen, die an uns gestellt werden, gerecht zu werden.

Welchen (privaten oder beruflichen) Traum möchten Sie gerne verwirklichen? Nachdem ich morgens Zeit hatte etwas zu schreiben, steige ich in unseren alten VW-Bus, den wir schon vor Jahren auf E-Antrieb umgerüstet haben, und fahre ein paar Hausbesuche ab. Abrechnung und Dokumentation sind dank KI sehr einfach geworden. Im Garten wächst Salat, im Schuppen steht mein selbstgebautes Segelboot. Es ist fast fertig. Im Kopf höre ich meine Lieblingsmusik, Steve Reich, Music for 18 Musicians ...