Liebe Leserin, lieber Leser!
Editorial
Die Hamburger Praxen stehen unter Druck. Die Betriebs-, Personal- und Investitionskosten steigen immer weiter an. Eine Inflationsrate von mehr als sechs Prozent lässt die Ausgaben in die Höhe schnellen.
Gleichzeitig brechen die Einnahmen weg. Es ist eine Katastrophe mit Ansage: Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass der Wegfall der Neupatientenregelung zu hohen Honorareinbußen für die Hamburger Praxen führen wird. Das ist jetzt eingetreten.
Die Stimmung bei Ärztinnen und Ärzten sowie Praxispersonal ist auf dem Tiefpunkt angelangt. Das Bundesgesundheitsministerium und die Krankenkassen müssen jetzt dringend handeln, um die Finanzierung der flächendeckenden ambulanten Patientenversorgung zu gewährleisten. Wir brauchen eine deutliche Steigerung des Orientierungswertes und damit der Preise für alle ärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen.
Schon jetzt ist die Unterfinanzierung des Systems für Patientinnen und Patienten in manchen Bereichen spürbar. Einige Leistungen können nicht mehr sofort in Anspruch genommen werden. Es wird schwieriger, Arzttermine zu bekommen.
Dem GKV-Spitzenverband kann die Dramatik der Situation nicht verborgen geblieben sein. Wenn dieses Editorial erscheint, haben die ersten Honorarverhandlungs-Runden auf Bundesebene bereits stattgefunden. Ich hoffe, dass die Krankenkassen Verantwortung für ihre Versicherten übernommen und zugesagt haben, künftig ausreichend Geld für die flächendeckende ambulante Versorgung zur Verfügung zu stellen.
John Afful,
Vorsitzender der KV Hamburg
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