STECKBRIEF
Für Sie in der Selbstverwaltung:
Tilman Dörken, Mitglied der Vertreterversammlung
Haben sich die Wünsche und Erwartungen erfüllt, die mit Ihrer Berufswahl verbunden waren?
Ja. Mit Empathie, Erfahrung, Wissen und gutem Netzwerk mit Menschen und ihren Ängsten, Wünschen und Hoffnungen in gelingende Beziehung zu gehen - das ist noch immer (fast) tägliche Quelle von Erfüllung und Zufriedenheit.
Was ist der Grund für Ihr Engagement in der Selbstverwaltung?
Wir haben vor einigen Jahren die Kooperative Liste für Hamburg gegründet, weil inzwischen bald 50 Prozent der ambulanten Versorgung in unserer Stadt von angestellt tätigen Ärzten geleistet wird, die besonderen Bedingungen und Interessen von Angestellten und den sie beschäftigenden Versorgungsstrukturen aber überhaupt nicht in der Selbstverwaltung bekannt waren – und sind.
Welche berufspolitischen Ziele würden Sie gern voranbringen?
Eine hervorragende, ausschließlich am Allgemeinwohl orientierte medizinische Versorgung für Hamburg durch Überwindung von hindernden Partikular- und Lobbyinteressen, Verwaltungs- und Bürokratieabbau, perfekt funktionierender Digitalisierung (wo sinnvoll) und stets kooperativ zwischen allen Versorgungstrukturen. Ausreichend finanziert, effizient und ressourcenschonend organisiert. Mit ausreichend Schutz und Wertschätzung unserer ärztlichen Arbeit in einem freien Beruf.
Wo liegen die Probleme und Herausforderungen Ihrer alltäglichen Arbeit in der Praxis?
Als in Anstellung tätiger Arzt und ärztliche Leitung müssen Aufgaben und Verantwortung immer wieder Hand in Hand mit kaufmännischer und geschäftsführender Leitung neu definiert und organisiert werden. Dabei gilt es‚ „moral distress“ bestmöglich zu vermeiden. Sonst werden wir die Berufsflucht nicht stoppen.
Welchen (privaten oder beruflichen) Traum möchten Sie gerne verwirklichen?
Eine Recherche-Reise zu den besten, interessantesten und orginellsten Gesundheitssystemen und Medizinkulturen rund um die Welt. Stipendien sind willkommen …
Das zweibändige Werk ist die erste Gesamtdarstellung der Geschichte der KV Hamburg von der Gründung 1919 bis in die Gegenwart. Die Autoren zeichnen die stürmischen Zwanzigerjahre, die "Gleichschaltung" unter nationalsozialistischer Herrschaft und den Wiederaufbau ab 1945 nach. In der Ära des sich entwickelnden Sozialstaats brachte die KV Hamburg eine Fülle von Reformprojekten auf den Weg - vom Ausbau des ärztlichen Notfalldienstes über die Konzeption der Praxisklinik Mümmelmannsberg bis hin zur Einrichtung von Schwerpunktpraxen.
KV-Mitglieder können die Bücher kostenlos bestellen.
E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@kvhh.de