Sicherstellung in schlechter versorgten Stadtteilen
Editorial
Es ist so gekommen, wie wir gehofft hatten: Der Zulassungsausschuss hat vier Kinderarztsitze an Bewerber vergeben, die sich in den Stadtteilen Billstedt, Bramfeld und Rahlstedt niederlassen wollen: Ein halber Sitz geht nach Billstedt, eineinhalb Sitze gehen nach Bramfeld und zwei nach Rahlstedt. Das ist ein Erfolg, denn den formalen Kriterien der Bedarfsplanung zufolge ist der Bedarf in diesen Gegenden am größten.
Allerdings muss man sagen: Es gab kein großes Gedrängel um diese Niederlassungsmöglichkeiten. Mehr als diese vier Bewerbungen lagen nicht vor - trotz einer Förderung von 35.000 Euro pro Sitz und aktiver Werbung seitens der KV. Etwa sechs Mal so viele Bewerber hätten sich gerne in anderen Stadtteilen niedergelassen - und kamen nicht zum Zug.
Bei der Frage, wo Ärztinnen und Ärzte arbeiten wollen, gibt es viele Faktoren, die sich dem Einfluss der KV entziehen. Beispielsweise wird es für Praxen immer schwieriger, geeignete Räumlichkeiten zu finden. Wer könnte hier helfen?
Die Niederlassung in schlechter versorgten Stadtteilen könnte deutlich attraktiver werden, wenn die Ärztinnen und Ärzten nicht nur bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten unterstützt würden, sondern ihnen auch zum Beispiel Mietnachlässe gewährt würden. Ich denke, es gibt noch einige ungenutzte Möglichkeiten, die ärztliche Versorgung in den Quartieren zu unterstützen und auf diese Weise eine kluge Strukturpolitik zu betreiben.
John Afful,
Vorsitzender der KV Hamburg
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