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MFA-Demonstration vor dem Ärztehaus

Erster Warnstreik in der Geschichte des Verbandes der Medizinischen Fachberufe: Tarifabschluss noch am selben Nachmittag

Am 8. Februar 2024 versammelten sich etwa 200 MFA vor dem Gebäude der KV Hamburg. Der Verband der Medizinischen Fachberufe (VMF) hatte bundesweit zu einem ganztätigen Warnstreik aufgerufen, um für die seit Oktober laufenden Tarifverhandlungen Druck aufzubauen.

Der Warnstreik sei „ein Novum in der 60jährigen Geschichte des Verbandes“, sagte VMF-Präsidentin Hannelore König auf der zentralen Kundgebung in Berlin. Kleinere Demonstrationen gab es unter anderem auch in Dortmund, Marburg, Nürnberg und Stuttgart.

Klaus Seidel, Vorsitzender des Landesverbands Nord des VMF, forderte in seiner Rede vor dem Hamburger KV-Gebäude angemessene Gehaltserhöhungen und rief die Praxisinhaber dazu auf, nach Tarif zu bezahlen.

Die KV Hamburg hatte am Tag zuvor eine Pressemitteilung veröffentlicht und sich mit den Forderungen der MFAs solidarisiert. „Wir können den Unmut der MFAs und ihren dringenden Wunsch nach einer angemessenen Vergütung nachvollziehen“, sagte John Afful, Vorstandsvorsitzender der KV Hamburg. „Die Sicherstellung der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung ist ohne gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schlicht nicht möglich – die Arztpraxen sind auf ihr Personal angewiesen und wollen es entsprechend gut bezahlen.“

Gleichzeitig müsse man darauf hinweisen, dass viele Praxen aufgrund der Gesundheitspolitik der Bundesregierung wirtschaftlich mehr und mehr unter Druck gerieten. „Hohe Inflation, hohe Energiekosten und eine weiterhin starke Budgetierung lassen die finanziellen Spielräume enger werden; längst ist die ambulante Versorgung in Gefahr, worauf wir auch im Rahmen von Protestmaßnahmen gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung immer wieder aufmerksam machen“, so Afful. „Wir fordern die Bundesregierung daher auf, die ambulante Versorgung finanziell so auszustatten, dass auch den gerechtfertigten Gehaltsforderungen der MFAs entsprochen werden kann.“