12/2025 12/2025

Unterstützung für Primärversorgungssystem

Laut einer Umfrage befürwortet über die Hälfte der Bevölkerung das Prinzip, Facharzttermine nur nach Überweisung zu vergeben. Fast 80 Prozent wünschen sich einen festen Ansprechpartner, der sie durch das Gesundheitssystem lotst.

Eine Mehrheit der Bevölkerung steht einem Primärversorgungssystem und einer besseren Patientensteuerung aufgeschlossen gegenüber. Das legt eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbandes nahe. Demnach stimmen etwa 55 Prozent der Befragten dem Vorschlag zu, dass Facharzttermine nur nach Überweisung durch den Hausarzt vergeben werden sollen, wobei Termine bei Zahn-, Frauen- und Kinderärzten davon ausgenommen wären. 39 Prozent der Befragten lehnen diesen Vorschlag ab. Etwa sechs Prozent sind unentschieden.

Die Regierungsparteien haben in ihrem Koalitionsvertrag die Einführung eines „verbindlichen Primärarztsystems“ bei freier Wahl der Haus- und Kinderärzte vereinbart. „Die Primärärztinnen und Primärärzte oder die von den Kassenärztlichen Vereinigungen betriebene Rufnummer 116 117 stellen den medizinisch notwendigen Bedarf für einen Facharzttermin fest und legen den dafür notwendigen Zeitkorridor fest“, heißt es im Koalitionsvertrag.

Die AOK hat in einem Positionspapier vorgeschlagen, so genannte Primärversorgungspraxen als erste Anlaufstelle für Patienten zu etablieren. In diesen Praxen würden Teams aus Ärzten und Pflegefachkräften gemeinsam die Grundversorgung übernehmen. Laut Forsa-Umfrage befürworten 57 Prozent der Befragten dieses Konzept.

Viele Menschen halten das Gesundheitssystem für überkomplex. Die Umfragezahlen spiegeln den Wunsch nach mehr Orientierung wider: 79 Prozent sagen, dass ihnen ein fester Ansprechpartner wichtig sei, der ihnen bei allen gesundheitlichen Anliegen zur Seite steht und sie bei Bedarf durch das Gesundheitssystem lotst. Bei Menschen ab 60 Jahren liegt dieser Anteil sogar bei 84 Prozent.

Die repräsentative Forsa-Umfrage ist vom 4. bis 13. September 2025 unter insgesamt 8.565 Personen über 18 Jahren durchgeführt worden. Es handelt sich um eine Kombination von telefonischer Befragung und Online-Erhebung.

Befürworten Sie den Vorschlag, dass Facharzttermine nur nach Überweisung, z. B. durch den Hausarzt, vergeben werden sollen, um Fehlver-sorgung und lange Wartezeiten durch eine bessere Steuerung zu vermeiden? Ausgenommen wären Termine bei Zahnarztpraxen, Frauenarztpraxen sowie Kinder- und Jugendarztpraxen.

Wie wichtig ist Ihnen ein fester Ansprechpartner, der Ihnen bei allen gesundheitlichen Anliegen zur Seite steht und Sie bei Bedarf durch das Gesundheitssystem lotst?