10/2024 10/2024

Ein "Angebötchen" der Krankenkassen

Editorial

Wie kann die Sicherstellung in Zeiten davongaloppierender Preise gelingen? Mieten, Löhne und Energiekosten steigen, doch die Praxen erhalten weiterhin nur einen Teil der von ihnen erbrachten Leistungen bezahlt.
Angesichts dieser Lage ist es völlig unverantwortlich, dass der Gesetzgeber die versprochene Aufhebung der Budgetierung der hausärztlichen Honorare über viele weitere Monate hinauszögert. Die Situation ist so ernst, dass die Vertreterversammlung entschieden hat, Hausärztinnen und Hausärzte mit Mitteln aus dem Strukturfonds zu unterstützen.
Und was tun die Krankenkassen? Sie machen in den ersten Verhandlungsrunden zur Steigerung des Orientierungspunktwerts ein „Angebötchen“ von 1,6 Prozent – und fordern gleichzeitig längere Sprechzeiten. Das ist an Absurdität kaum zu überbieten.
Wir werden die bewährten ambulanten Strukturen nicht aufrechterhalten können, wenn sich die Krankenkassen ihrer Mitverantwortung für die Sicherstellung der Versorgung entziehen.

John Afful,
Vorsitzender der KV Hamburg

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