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STECKBRIEF

Für Sie in der Selbstverwaltung:
Bettina Jehn
Mitglied im Berufungsausschuss

Haben sich Wünsche und Erwartungen erfüllt, die mit ihrer Berufswahl verbunden waren? Ich hatte die Möglichkeit, mich aus meinem Studium heraus in verschiedenen beruflichen Feldern auszuprobieren, sodass ich mich heute mit der ambulanten Praxis in meinem Traumberuf befinde. Immer wieder erlebe ich meine psychotherapeutische Arbeit als ausgesprochen hilfreich und heilend für meine Patient:innen. Zudem stellt die eigene Praxis die beste Möglichkeit dar, Beruf und Familie bestmöglich miteinander zu verbinden.

Was ist der Grund für Ihr Engagement in der Selbstverwaltung? Ich bin Demokratin und Freiberuflerin – beides verlangt aktive Beteiligung und Mitgestaltung. Schon früh wurde mir deutlich, dass sowohl das Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes 1999 als auch des Gesetzes zur Reform der Psychotherapeutenausbildung 2019 sowie so viele weitere berufspolitische Schritte nur durch sehr starkes und kontinuierliches berufspolitisches Engagement von Kolleg:innen zustande gekommen sind und meiner Berufsgruppe die Arbeit in diesem Beruf erst ermöglichen.

Wo liegen die Probleme und Herausforderungen Ihrer alltäglichen Arbeit in der Praxis? Alltäglich am Telefon und per Mail sehr viele Behandlungsanfragen zu erhalten, die ich aus Kapazitätsgründen abweisen muss, zudem wissend, dass es bei den Kolleg:innen auch kaum Hoffnung auf freie Kapazitäten gibt, ist ein tägliches, belastendes Problem. Als Herausforderung erlebe ich den zunehmenden Dschungel der TI- und Digitalisierungsauflagen, jedoch viel schwerwiegender sehe ich die Gefahren, die durch ungenügenden Datenschutz im Zuge der elektronischen Patientenakte auf die Patient:innen zukommen.

Welchen privaten oder beruflichen Traum möchten Sie gern verwirklichen? Endlich die Bedarfsplanungszahlen für die psychotherapeutische Versorgung auf ein aktuelles, reales Niveau anzupassen, um Patient:innen mit psychischen Erkrankungen die notwendige Behandlung zukommen lassen zu können. Und dazu gehört unbedingt und endlich die Finanzierungsklärung für die neuen Psychotherapeut:innen in Weiterbildung (PiW), damit in Zukunft die Fachkräfte nicht fehlen.

Das zweibändige Werk ist die erste Gesamtdarstellung der Geschichte der KV Hamburg von der Gründung 1919 bis in die Gegenwart. Die Autoren zeichnen die stürmischen Zwanzigerjahre, die "Gleichschaltung" unter nationalsozialistischer Herrschaft und den Wiederaufbau ab 1945 nach. In der Ära des sich entwickelnden Sozialstaats brachte die KV Hamburg eine Fülle von Reformprojekten auf den Weg - vom Ausbau des ärztlichen Notfalldienstes über die Konzeption der Praxisklinik Mümmelmannsberg bis hin zur Einrichtung von Schwerpunktpraxen.

KV-Mitglieder können die Bücher kostenlos bestellen.
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