Editorial

Der Mangel an medizinischem Fachpersonal ist ein bundesweites Problem. Doch in Hamburg haben die Praxen mit besonderen Schwierigkeiten zu kämpfen: Hier gibt es eine außergewöhnliche Dichte an Krankenhäusern, Krankenkassen und Behörden, die mit den Praxen um MFA konkurrieren.

Wir müssen für bessere Rahmenbedingungen sorgen, damit die Praxen sich im Wettbewerb um Fachkräfte behaupten können. Es gibt keine Arztpraxis, die ohne MFA auskommen kann. Deshalb wäre es sinnvoll, eine verlässliche, anhand realer Kosten kalkulierte Vorhaltefinanzierung für das Praxispersonal einzuführen.

Um attraktive Arbeitsplätze anbieten zu können, müssen die Praxen die finanziellen Kapazitäten haben, in ihre Angestellten zu investieren. Das betrifft nicht nur das materielle Arbeitsumfeld. Es betrifft auch die beruflichen Perspektiven der MFA, also beispielsweise die Möglichkeit, Fortbildungen zu absolvieren und sich weiter zu qualifizieren.

Das alles kostet Geld. Die Praxen brauchen eine anständige Finanzierungsgrundlage, damit sie medizinisches Fachpersonal adäquat bezahlen und in der ambulanten Versorgung halten können.

John Afful,
Vorsitzender der KV Hamburg