1/2023 1/2023

Liebe Leserin, lieber Leser!

Editorial

Für die KV-Mitglieder war 2022 wieder ein anstrengendes Jahr. Die Hoffnung, in den Normalmodus der Vor-Pandemie-Zeit zurückzukehren, hat sich nicht erfüllt. Wir danken Ihnen sehr, dass Sie und Ihre Teams sich trotz der multiplen Krisen so verlässlich für die Versorgung Ihrer Patientinnen und Patienten einsetzen.

Es zeigt sich, dass viele gesundheitspolitische Verfahren den neuen Herausforderungen nicht mehr angemessen sind. Das betrifft zum Beispiel die Bedarfsplanung. Augenfällig ist dies jedoch auch bei den Honorarverhandlungen, die, wie KBV-Chef Dr. Andreas Gassen zu Recht festgestellt hat, mittlerweile „eine Art Scheinritual“ sind. Das Verfahren soll die Inflation und sonstige Kostenentwicklungen abbilden – tut das aber mit einer Verzögerung von einem Jahr oder mehr, was natürlich viel zu langsam ist. Die Trägheit des Systems wird zu einer Gefahr für die Praxen. Die KBV hat bereits angekündigt, gegen die Festsetzung des Orientierungswertes für 2023 Klage einzureichen. KBV und KVen werden sich mit Nachdruck für eine Systematik einsetzen, die den Praxen eine verlässlichere wirtschaftliche Perspektive ermöglicht.

Das Protestkomitee der Hamburger KV-Mitglieder ist weiterhin aktiv, auch im kommenden Jahr wird es Aktionen gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung geben, die von mangelnder Anerkennung für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten geprägt ist. Deren Stimmen sollen und werden vernehmbar bleiben.

Zunächst aber wünschen wir Ihnen, dass Sie trotz der zurückliegenden und künftigen Turbulenzen während der Feiertage eine erholsame und besinnliche Zeit verbringen. Schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Caroline Roos,
stellvertretende Vorsitzende der KV Hamburg

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