9/2022 9/2022

Die KV-Mitglieder haben gewählt

Kräfteverhältnisse in der Vertreterversammlung bleiben in etwa gleich. Die Wahlbeteiligung ist gesunken.

Die Hamburger KV-Mitglieder sind bei den Wahlen zur Vertreterversammlung ihrer berufspolitischen Linie treu geblieben. Die Kräfteverhältnisse im höchsten Gremium der vertragsärztlichen und -psychotherapeutischen Selbstverwaltung in Hamburg ändern sich nur marginal.

Die Liste „Hamburger Allianz" (Listenführer: Dr. Michael Reusch) konnte sich wieder als stärkste Kraft behaupten: Sie errang 14 der künftig insgesamt 40 Sitze in der Vertreterversammlung. Zweitstärkste Fraktion bleibt weiterhin die Liste „Hausärzt:in in Hamburg – Das Original“ (Listenführerin: Dr. Jana Husemann) mit neun Sitzen.

Drei Sitze erhalten jeweils die „PPP-Liste (Psychotherapie, Psychosomatik, Psychiatrie)“ mit Listenführer Dr. Sven Ringelhahn, die „Pädiater:innen“ mit Listenführerin Dr. Claudia Haupt sowie die „Freie Ärzteschaft“ mit Listenführerin Dr. Silke Lüder.

Zwei Sitze gehen an die „Kooperative Liste Marburger Bund“ mit Listenführer Dr. Olaf Degen sowie an die Liste „Netzwerk“ mit Listenführer Dr. Torsten Hemker.

Für die Psychologischen Psychotherapeuten sind in der Vertreterversammlung vier der 40 Sitze reserviert. Diese gehen an die „Allianz Psychotherapeutischer Berufs- und Fachverbände“ (Listenführer: Dr. Johannes Frey).

Der Vorsitzende der Vertreterversammlung, Dr. Dirk Heinrich, zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis: „Der Wahlausgang zeigt, dass die Mitglieder der KV die gute Arbeit der Vertreterversammlung und ihrer Verwaltungsorganisation in den vergangenen Jahren wahrgenommen und honoriert haben. Offensichtlich haben sie gerade in Krisenzeiten Vertrauen in die bewährten Kräfte.“

Sorgen bereitet Heinrich die sinkende Wahlbeteiligung: „Damit können wir nicht zufrieden sein. Wir müssen weiter daran arbeiten, unsere Mitglieder zu motivieren, Selbstverwaltung als das zu verstehen, was sie ist, eine Errungenschaft, die eigenes Engagement erfordert – und dazu gehört auch, vom Wahlrecht aktiv Gebrauch zu machen.“

Bei den Ärztinnen und Ärzten sank die Wahlbeteiligung von 54 Prozent im Jahr 2016 auf nunmehr knapp 48 Prozent, bei den Psychologischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten von 61 Prozent auf gut 53 Prozent.

Insgesamt waren 5348 KV-Mitglieder in Hamburg aufgerufen gewesen, ihre Stimme abzugeben.

Die neue Vertreterversammlung wird Anfang 2023 erstmals zusammentreten. Sie besteht aus 40 statt wie bisher aus 30 Mitgliedern. Möglich wurde dies aufgrund einer gesetzlichen Regelung, der zufolge eine KV ihre Vertreterversammlung auf 40 Mitglieder erhöhen kann, sobald ihr mehr als 5000 Mitglieder angehören. Diese Schwelle hat die KV Hamburg vor einiger Zeit überschritten.

Die Wahlen fanden in der Zeit vom 9. Juni bis zum 5. Juli statt. Erstmals war es möglich, seine Stimme online abzugeben.