eAU: Was zum Start wichtig ist

Kann weiterhin das Muster 1 verwendet werden? Nein, seit 1. Juli 2022 ist das Formular ungültig und darf nicht mehr verwendet werden. Die eAU wird vorerst nur an die Krankenkasse auf elektronischem Weg übertragen. Für den Patienten und für den Arbeitgeber erstellen die Praxen weiterhin Papierausdrucke, die dem Patienten mitgegeben werden. Der Patient ist dafür zuständig, einen Ausdruck an seinen Arbeitgeber weiterzugeben. Die Papierausdrucke erfolgen nicht mehr auf Muster 1, sondern anhand der im PVS erstellten eAU-Vorlage („Stylesheet“).

Auf welchem Papier wird die eAU ausgedruckt? Das Sicherheitspapier für die Blankoformularbedruckung darf hierfür nicht verwendet werden. Sie können normales Drucker-Papier verwenden.

Müssen die eAU-Ausdrucke („Stylesheets“) unterschrieben werden? Ja, die Ausdrucke werden dem Patienten unterschrieben mitgegeben.

Ist es richtig, dass bei Ausstellung einer elektronischen Folgebescheinigung der Beginn der Arbeitsunfähigkeit nicht ausgewiesen wird? Ja, diese Information ist in der Folgebescheinigung nicht enthalten.

Was tue ich, wenn der Versand einer eAU aufgrund einer technischen Störung nicht möglich ist? Ist bereits beim Ausstellen der eAU klar, dass der elektronische Versand nicht funktioniert, händigen Sie dem Patienten (zusätzlich zum Ausdruck für ihn selbst und für den Arbeitgeber) einen weiteren unterschriebenen Ausdruck aus, den der Patient an die Krankenkasse schickt.

Wird die Störung der TI erst entdeckt, wenn der Patient die Praxis schon verlassen hat, kann die elektronische Übermittlung bis zum Ende des nachfolgenden Werktages nachgeholt werden. (Das PVS speichert die AU-Daten und versendet die eAU, sobald das wieder möglich ist.)
Ist die elektronische Übermittlung auch bis zum Ende des nachfolgenden Werktages nicht möglich, müssen Sie den Ausdruck per Post an die jeweilige Krankenkasse schicken. Sie können dafür die GOP 40130 EBM abrechnen.

Welche Drucker eignen sich für eAU-Ausdrucke auf Papier? Die Ausdrucke der Papier-Bescheinigungen für die Krankenkassen müssen gut lesbar sein (Auflösung: 300 dpi). Laser- oder Tintenstrahldrucker eignen sich hierfür besonders gut, die in einigen Praxen genutzten Nadeldrucker hingegen weniger. Die eAU könnte somit den Austausch des Praxisdruckers erforderlich machen.

Wie befülle ich eine eAU über meine Praxissoftware? Viele Anbieter von Praxisverwaltungssoftware (PVS) bieten Schulungsvideos und Anleitungen zur eAU an.

Benötigt eine Vertretungärzt:in für das Ausstellen der eAU einen eHBA? Auch ein Praxisvertreter muss über einen eigenen eHBA (elektronischer Arztausweis in der 2. Generation) verfügen, damit er alle vertragsärztlichen Tätigkeiten ausführen kann, wie das Ausstellen von eAU und eRezept sowie die Aktualisierung eines Notfalldatensatzes, die alle eine elektronische Signatur mittels eHBA erfordern.